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Es gibt viele Menschen, die meinen, ein Hund welcher mehrere Jahre im Tierheim ist sei traumatisiert und unvermittelbar. Zumindest erreichen uns Nachrichten, warum wir den Tieren dies antun!
Alan und Cooper, unsere „Langzeitinsassen“ haben nun ein tolles Zuhause gefunden.
Wir begleiten die beiden sehr aufmerksam aus der Ferne und freuen uns über alle Fortschritte,
so hat uns aus Alans Zuhause folgende Nachricht erreicht:
Ihr Lieben, lieber Udo,
ich habe mich sehr über Deinen Anruf gefreut und auch darüber, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast, mit mir zu sprechen!!!
Wie Du sagtest, gibt es Menschen, denen es missfällt, wenn Langzeitinsassen aus Tierheimen letztendlich doch vermittelt werden, da es die Tiere angeblich traumatisiere.
Ich würde mich gerne dazu äußern, natürlich völlig subjektiv. Wir haben zusammengenommen über die letzten Jahre und Jahrzehnte 4 schwer vermittelbare Hunde beheimatet, 4 schwer vermittelbare Katzen und noch ein paar andere Tiere, mit denen es das Leben besser gemeint hatte. Keines von den Tieren wurde dadurch traumatisiert, dass es zu uns kam, wenngleich damit in jedem Fall ein Beziehungsabbruch verbunden war. Jedoch können vor allem Hunde sich im Tierheim nicht so anbinden, wie sie es brauchen, weil das trotz des intensivsten Engagements nicht zu ermöglichen ist. Schutz und ein regelmäßiger Tagesablauf werden gewährleistet, Vertrauen und Bindung eher nicht. So kommen diese Hunde also aus einer zwar sicheren, aber unverbindlichen Lebenssituation in eine noch sicherere, sehr verbindliche, in der ihnen sofort ein Beziehungsangebot gemacht wird. Selbst wenn der vorhergehende Beziehungsabbruch das Tier verunsichert (und das tut er), was daran soll es traumatisieren? Ein Trauma ist die Folge eines schweren Schlages, physisch oder psychisch. Ich sehe aber diesen den Leib und das Leben gefährdenden Umstand nicht, wenn ein Hund aus dem Tierheim in eine neue Heimat zieht.
Noch nicht mal Alan, der sein halbes Leben im Tierheim verbracht hat und das Leben als Haushund gar nicht kennt, der zum ersten Mal in familiären Strukturen lebt, der plötzlich in einer völlig neuen und für ihn grenzenlosen Umgebung lebt, der jetzt in hohem Alter ganz viele Dinge zum ersten Mal erlebt und ganz neu kennenlernt, ist kein bisschen traumatisiert. Ganz im Gegenteil. Alan macht so schnell so große Entwicklungssprünge, dass er davon selber überwältigt ist.
Er ist ein ganz lieber und dennoch unsicherer Hund, der an unserer Seite alles ausprobiert, überall mit hingeht, Kontakt zu anderen Hunden und Menschen aufnimmt, aus meiner Hand alles probiert, was er noch nie zuvor gefressen hat, der sich kuscheln, heben und erziehen lässt und dabei rundum zufrieden wirkt. Unsere Tierärztin, die eine sehr kluge und einfühlsame Frau ist mit ganz großem Sachverstand und Erfahrung im Umgang mit Tierschutz-Hunden (und die ich hier für den Raum GM mal wärmstes empfehlen möchte: Frau Schwwarz aus der Kleintierpraxis Stöcker), sagt über unsere beiden aktuellen Mitbewohner, sie seien beide gute Hunde, ganz klar im Kopf mit völlig normalem Verhalten und alle beide genau richtig, so, wie sie sind. Und da, wo sie jetzt sind, gut aufgehoben und an genau der richtigen Stelle gelandet.
Es ist nie zu spät, einen Hund zu vermitteln, denn feste Bezugspersonen und ein warmes Körbchen sind immer die bessere Wahl.
Ich hänge das Video an, auf dem Alan fröhlich im Wald auf mich zuläuft. Denn er kann ja ohne Leine laufen nach nicht mal zwei Monaten hier bei uns, weil er mir folgt. Das alles dürft Ihr gerne auch veröffentlichen, wenn Ihr mögt. Oder Euch alleine dran erfreuen.
Ganz liebe Grüße und bis bald.
Video von Alan: Alan_04
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